Bärlauch – wo bist Du?
Bärlauch ist eine Wildpflanze mit zahlreichen Vorteilen für unsere Gesundheit. Er ist einfach zu finden, unter anderem Dank seinem starken schwefelhaltiger Duft. Als Pesto wird er tausendundeinen Gaumen erfreuen, darunter auch die des agrarinfo.ch-Teams! Ich selbst bin ein grosser Fan vom Pesto 😊
Botanik
Der Bärlauch, auch wilder Knoblauch oder Waldknoblauch genannt, ist eine mehrjährige krautige Pflanze aus der Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae).
Er ist eine 20 bis 40 cm hohe, weiss blühende Pflanze und fühlt sich wohl im kühlen, feuchten Unterholz von Baumgruppen und in Wäldern. Die Blätter erscheinen zwischen März und April und die Blütendolden, mit fünfzehn bis zwanzig sechsblättrigen Blüten, von April bis Juni. Dann endet auch die Erntezeit.
Es ist sinnvoll, den Bärlauch vor der Blüte zu pflücken: dann ist sein Aroma am intensivsten.
Vor der Blüte besteht die Gefahr, Bärlauch mit Maiglöckchen und Herbstzeitlosen zu verwechseln, die beide sehr giftig oder sogar tödlich sind. Allerdings kann man den Bärlauch von diesen beiden anderen Pflanzen relativ einfach unterscheiden: der Bärlauch hat grundständige, langstielige, eilanzettliche Blätter, während die des Maiglöckchens und der Herbstzeitlose viel breiter sind und, stiellos, den Stängel umfassen. Ausserdem riechen die Bärlauchblätter sehr intensiv nach Knoblauch (im Zweifelsfall kann man ein Blatt zerreiben, damit wird der Geruch noch intensiver). Ein dritter Unterschied: die Blätter des Bärlauchs haben eine glänzende Oberseite und eine matte Unterseite. Beim Maiglöckchen ist es umgekehrt.
Wieso heisst Bärlauch Bärlauch?
Eine Anekdote besagt, dass die Bären nach ihrem Winterschlaf die jungen Blätter des Bärlauchs frassen. Dadurch konnten sie sich von Giftstoffen befreien und gewannen nach der langen Ruhezeit neue Kraft.
«Die ganze Pflanze ist essbar: Knolle, Blätter und Blüten.»
Gut für die Gesundheit
Bärlauch besitzt alle Eigenschaften vom kultivierten Knoblauch. Sein Geruch entsteht durch die Freisetzung einer Schwefelverbindung.
Er regt die Verdauung an und kann auch bei Blähungen helfen. Ausserdem beugt er Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor, da seine Blätter (auch die von „richtigem“ Knoblauch) die Zusammenballung von Blutplättchen und damit die Bildung von Blutgerinnseln (Trombosen) verhindern und so das Risiko von Herzinfarkten und Schlaganfällen senken.
Seine antimikrobielle Wirkung durch Allicin (eine Schwefelverbindung) verhindert die Vermehrung von Bakterien (Bsp. Escherichia coli) und seine antimykotische Wirkung hemmt die Vermehrung von Pilzen.
Darüber hinaus hat er, Dank seines Gehalts an Polyphenolen und Flavonoiden, antioxidative Eigenschaften.
Bärlauch ist kalorienarm und reich an den Vitaminen A, C und K sowie an Eisen, Magnesium, Kalzium und Selen. Seine Blätter enthalten schwefelhaltige ätherische Öle.
Das Wunderkraut ist aber trotzdem mit Mass zu geniessen: bei Menschen mit empfindlichem Darm kann Bärlauch Reizungen hervorrufen.
Verwendung in der Küche
Von dieser Pflanze kann man alles essen, die Knolle, die Blätter und die Blüten. Sie sollte einfach vor dem Kochen oder Verzehr -wie Salat aus dem Garten- mit klarem Wasser gewaschen werden.
Die Blütenknospen kann man wie Gewürzgurken zubereiten, indem man sie in Essig einlegt um dann -das ganze Jahr über- zu Salaten beizugeben.
Die Knolle ist ziemlich zäh, ihr Geschmack etwas süsslich und scharf.
Die Blätter hingegen sind eine Delikatesse, roh als Gemüse, Gewürz oder im Salat. Ausserdem eignen sie sich perfekt für Pesto oder gekocht wie Spinat (daher einer der vielen Namen von Bärlauch: Knoblauchspinat). Auch gehackt in Gewürzbutter eignet sich Bärlauch hervorragend als Beilage zu Gegrilltem.
Rezept für Pesto
Zutaten für 6 Personen:
100 gr Bärlauchblätter
40 gr Pinienkerne oder Mandeln oder Walnüsse
5 EL Olivenöl
Salz und Pfeffer
40 gr Parmesan oder Gruyère (wahlweise)
Die Bärlauchblätter abspülen, trocknen und hacken.
In einer Pfanne die Pinienkerne, Mandeln oder Walnüsse trocken rösten.
Den Hartkäse (Parmesan oder Gruyère) reiben.
Dann werden alle Zutaten fein gehackt oder gemixt,
in ein luftdichtes Glas gegeben und
mit ein bisschen Olivenöl abgedichtet.
Falls Sie auf den Käse verzichten möchten, zögern Sie bitte nicht, das Pesto gut zu salzen.